Die Tradition der Schützenvereine in Deutschland reicht bis in das Mittelalter zurück, wo ihre Wurzeln im Gildewesen zu suchen sind. Vereinsaktivitäten sind aus den Benelux-Staaten und den angrenzenden Regionen Frankreichs schon seit dem zwölften Jahrhundert überliefert. Den Historikern zufolge gilt es als wahrscheinlich, dass reisende Kaufleute das Brauchtuim der Schützenvereine aus West- nach Mitteleuropa und somit nach Deutschland brachten. Eine Art frühes Schützenfest mit Wettkämpfen und Festspielen im Frühling des Jahres 1279 ist in der Chronik der Stadt Magdeburg belegt.
Zusätzlich zu den heutigen Vereinszwecken – Brauchtumspflege und Schießsport – erfüllten die frühen Schützenvereine noch weitere Aufgaben: In Zeiten zu denen die Obrigkeiten des Staates oder Königreiches noch nicht mit Ordungsmächten überall präsent sein konnten, als Sicherheit durch Feuerwehr, Polizei oder Armee noch nicht selbstverständlich war, übernahmen die Schützen einen Teil der sozialen Absicherung ihrer Stadt, indem sie bereit waren, als Bürgerwehr die Stadt im Konfliktfall zu verteidigen. Weiterhin wachten sie auch in Friedenszeiten über die Sicherheit der Stadt, z.B. als freiwillige Feuerwehr.
Auf die Gegenwart übertragen kann man behaupten, dass die ursprüngliche Intention der Vereine auch heute noch gilt, wenn auch mit anderen Mitteln. In einer Gesellschaft, in der Individualität zunehmend den Gemeinschaftsgedanken verdrängt, ist es weiterhin Aufgabe der Vereine das soziale Gefüge im Ort zusammenzuhalten.
Die Geschichte des Bürgerschützenvereins Menzelenerheide
Im Jahr 2004 haben wir zum 125-jährigen Jubiläum die Vereinsgeschichte seit Gründung zusammengetragen. Wir werden versuchen, in einer zeitlichen Abfolge die Geschichte unseres Vereins darzustellen, wobei wir auf nur wenige alte Aufzeichnungen unserer Vorgänger zurückgreifen konnten. Sehr viele Unterlagen sind durch Kriegseinwirkungen verloren gegangen.
Zum 50-jährigen Jubiläum brachte der Verein eine Festschrift für Sonntag, den 23. Juni 1929 heraus. Wir beginnen unsere Vereinsgeschichte mit dem Artikel aus diesem Heft. Es wird die Geschichte bis zum Jahre 1929 vorgestellt:
„Mit der in unserem Orte jährlich am 1. Sonntag nach St. Michael stattfindenden Kirmesfeier war früher eine Vereinsfestlichkeit nicht verbunden. Dies änderte sich erst im Jahre 1879 als unter dem Namen „Allgemeine Schützengesellschaft Menzelener Heide“ ein Verein gegründet wurde, der es sich zu Aufgabe machte unter seinen Mitgliedern durch Entwicklung eines regen Vereinslebens die Geselligkeit zu pflegen und die patriotische Gesinnung zu fördern und zur Betätigung dieses Zweckes in erster Linie das Zustandekommen eines Schützenfestes erstrebte. Das erste Schützenfest wurde in Verbindung mit der althergebrachten Kirmes im Jahre 1879 gefeiert. Dadurch, dass der Verein sich die Volkstümlichkeit des alljährlichen Volksfestes zunutze machte, gewann seine anfänglich 50 betragende Mitgliederzahl sehr bald und erreichte die für den hiesigen Bezirk stattliche Zahl von 150 Schützenbrüdern. Das Vereinslokal war das jetzige (Restauration H. Hofacker), in dem im oberen Stockwerk ein Tanzsaal vorhanden war, in welchem die Mitglieder tagten. Auch ist es schon vorgekommen, dass Versammlungen auf dem Hofe des Schützenbruders Wilhelm Ravens abgehalten wurden.
Im Jahre 1885 fiel das Schützenfest aus, weil die gesamte Ernte am 28. und 29. Mai desselben Jahres durch Hagelschlag vernichtet wurde. Die 1. Schützenkönigin vom Schützenfeste 1879, Frau van Leuck, weilt heute zum Jubeltage noch unter den Lebenden.
Im Jahre 1904 feierte der Verein unter starker Beteiligung der benachbarten Schützenvereine sein 25. Stiftungsfest in glanzvollster Weise. Bei dieser Gelegenheit wurde die Vereinsfahne durch den Herrn Bürgermeister in Alpen mit dem Silberkranze geschmückt. Seit diesem Zeitpunkte besteht auch der schöne Brauch, die Königskette beim jeweiligen Schützenfeste um eine Silberplatte zu vermehren, die der König und die Königin stiften. Bei festlichen Gelegenheiten bildet die mit diesen Platten geschmückte Kette ein Abzeichen der Königswürde. Bei allen Gelegenheiten, welche die Vereinsgeschichte meldet, finden wir die Erhaltung und Förderung eines alten niederrheinischen Brauches vermerkt, der besonders in Menzelen aber beheimatet ist. Es handelt sich um das Fahnenschwenken, eine Sitte, die in niederrheinischen Schützenvereinen und Bruderschaften mit Vorliebe gepflegt und bei festlichen Anlässen der Menge gezeigt wird. Recht kunstvoll und fachgemäß verfahren die Schwenker bei ihrem Können und rühmt man dem Jubelvereine nach, in der Ausübung dieser Sitte tüchtige und bewährte Kräfte zu besitzen. Auch sprechen die Blätter der Vereinsgeschichte von einer lebenswerten Pflege brüderlicher Kameradschaft und Liebe zu den Nachbarvereinen und Bruderschaften. Mit der Folgeleistung mancher Einladung zu Jubelfeiern verbindet sich dabei nicht nur der Glückwunsch zum Festtage des Jubelvereins, sondern auch die Unterstützung und Stärkung der Vereinsidee im allgemeinen, die Pflege des Schießsports im volkstümlichen Sinne.
Der Kriegsausbruch 1914 setzte der Vereinsarbeit ein Ziel. Kaum waren die Auswirkungen des glanzvollen Schützenfestes 1913 verhallt und an die Vorbereitung des neuen Festes für das Jahr 1914 gedacht, als der Kriegsausbruch eine weitere Vorbereitung zunichte machte. Einige Wochen nach Ausbruch des Krieges lesen wir schon von dem lobenswerten Bemühen, den im Felde stehenden Schützenbrüdern Liebesgabenpakete zu senden, die mit dem vorhandenen Kassenbestand und durch freiwillig aufgebrachte Sammlungen finanziert wurden. Die Vereinstätigkeit wurde für die Dauer des Krieges eingestellt. 25 Schützenbrüder blieben auf dem Felde der Ehre, darunter auch der junge König, der noch ein Jahr zuvor die Königswürde des Heimatvereins mit Begeisterung vertreten hatte.
Erst im Jahre 1920 fand man sich wieder zusammen um an die Wiederbelebung des Vereins zu gehen. Wenn auch der unglückliche Ausgang des Krieges mit seinen großen Opfern das Vereinsleben stark beeinträchtigt hatte, so siegten doch die beheimatete Luft und Liebe zum alten Schützenbrauch, sich über größte Schwierigkeiten hinwegzusetzen. So wirkte sich sehr empfindlich die Besatzungszeit aus, indem das Verbot der Schusswaffen die Abhaltung eines Schützenfestes unmöglich zu machen schien. Die Not gebar jedoch auch hier eine Hilfe, indem der Königsschuss mit der Armbrust, wie zu Tell’s Zeiten, getan wurde. So ungewohnt die Handhabung dieser Waffe für die Schützenbrüder war, so sehr befreundeten sie sich deshalb wieder damit, um unter dem Druck der Verhältnisse nicht die Unmöglichkeit der Abhaltung eines Schützenfestes wahr werden zu lassen.
Der 31. Januar 1926, der Tag der Befreiung der Heimat von der Fremdherrschaft wurde durch eine besondere Versammlung geehrt, während eine Befeiungsfeier am 7. Februar in festlicher Weise der Genugtuung und Freude über die wiederhergestellte Freiheit der Heimat Ausdruck verlieh. Im Jahre 1926 wird auch die Armbrust wieder zur Ruhe gesetzt und das Königsschießen mit Gewehren abgehalten. Dem mannigfachen Gedenken der im Weltkriege gebliebenen Schützenbrüder folgte nach langer Vorbreitung eine würdige Ehrung durch die Enthüllung der Kriegergedenktafel des Vereins. Die Enthüllungsfeier ging weit über den Rahmen einer Vereinsfeier hinaus und zeigte ganz besonders, wie innig und fest der größte Verein der Heimat auch mit den Bürgern verbunden ist, die außerhalb der Vereinstätigkeit stehen.
So bricht nun im heutigen Jahre nach schwerer und ereignisreicher Zeit der Tag des goldenen Vereinsjubiläums an, der ein Ehrentag für den Jubelverein werden soll. Gar manchmal und of war das Vereinsbestehen in dieser langen Zeit gefährdet, gar manchmal und oft suchten eigenbrötlerische Interessen und kritische Mitglieder die Vereinsgemeinschaft zu stören und oft waren auch die Verhältnisse stärker als der menschliche Wille. Allen zu Trotz hat der, man darf wohl sagen Heimat umfassende Verein, sich immer wieder durchgerungen und behauptet, hat nach bösen und dunklen Tagen auch wiederum Zeiten lachenden Sonnenscheins und froher Zukunft gesehen. Auch sein Leben war dem menschlichen gleich, weil Menschen es stützten und Arg und Liebe der Menschen sich darin wieder fanden. Aber gerade darum ist jeder Einzelne mit seinem Verein verbunden, weil er ihm in der Jetztzeit gesellschaftlich die Erholung zu bieten vermag, die in der heutigen Zeit des Hastens und Drängens um Existenz und Leben unerlässlich ist.
In diesem Sinne lautet auch die Losung für die Zukunft. Einigkeit und der Blick für das Gemeinsame sind die wesentlichen Pfeiler des Bestehens einer Schützengilde, die sich die Pflege überkommener Bräuche aus der Heimat zum Ziele setzt. Der zu erwartende eindrucksvolle Verlauf des Jubelfestes wird die Gewähr dafür bieten, dass auch die zweite Hälfte des Jahrhunderts des Bestehens sich würdig der ersten anreihen kann.“
Ein zweites Mal wurde das Vereinsleben durch den Beginn des 2. Weltkrieges unterbrochen. Vor Kriegsausbruch, im Mai 1939, war es dem Verein noch möglich gewesen, sein 60-jähriges Stiftungsfest abzuhalten. Hier noch der damalige Zeitungsartikel, welcher von diesem Jubiläum berichtet:
„MENZELEN. 60 Jahre Schützenverein. Die allgemeine Schützengesellschaft Menzelenerheide feierte am 8. Mai ihr 60-jähriges Vereinsjubiläum im Festzelt des Schützenvereins am Bahnhof Menzelen-West. Nachmittags 4.30 Uhr setzt sich unter Vorantritt des Tambourkorps und der Rösselschen Musikkapelle der Schützenzug in Marsch zum Abholen des Schützenkönigs und der Schützenkönigin (Theodor Schlütter und Frau Johann Peters) nebst Gefolge. Auch der letzte Vereinsmitbegründer Gerhard Weihofen war dabei. Die Ehrengäste und die alten Jubilare wurden am Bahnhof in Empfang genommen und zum Zelt geleitet. Dort wurde durch den Vereinsführer Theodor Bosch durch Lautsprecher die offizielle Feier eröffnet. Zunächst begrüßte er den Ortsbürgermeister Büden, welcher es sich nicht hatte nehmen lassen, an dieser Feier teilzunehmen, und dankte ihm für seinen Besuch. Bürgermeister Büden dankte dem Vereinsführer und dem Vorstand für die freundliche Einladung und beglückwünschte die Jubilare zu ihrem Ehrentag.
Jetzt folgte die Begrüßung und Ehrung des letzen Vereinsmitbegründers Gerhard Weihofen, dem ein passendes Geschenk als Ehrengabe überreicht wurde. Anschließend wurde die Ehrung der alten Vereinsjubilare vorgenommen: Johann Hackstein, Heinrich Hackstein, Gerhard Ravens und Johann Tooten, sowie derjenigen Kameraden, die 25-50 Jahre Vereinsmitglied sind. Der Vereinsführer schilderte nun eingehend den Werdegang des Schützenvereins vom Gründungsjahr 1879 bis zum 60-jährigen Bestehen, und sprach die Hoffnung aus, dass der Verein, den unsere Väter vor 60 Jahren gründeten, noch recht lange weiter blühen und gedeihen möge. In bewegten Worten gedachte er der 25 gefallenen Vereinsmitglieder sowie aller Gefallenen des Weltkrieges und der Ermordung der Bewegung. Die Ehrung erfolgte mit dem Lied vom guten Kameraden und dem Deutschlandlied und Horst-Wessellied. Das traditionelle Fahnenschwenken fand dann reichen Beifall und beendete die eindrucksvolle Feier. Die Musikkapelle spielte jetzt zum Tanz auf, die so zahlreich herbeigeeilten Gäste und Besucher blieben bei Tanz und Frohsinn, Ihre Alltagssorgen vergessend, bis zur späten Stunde beisammen.“
Bis zum Jahre 1943 konnten noch Versammlungen durchgeführt werden, danach aber kam die Vereinsarbeit völlig zum Erliegen. Am Ende des Krieges waren zahlreiche Opfer des mörderischen Gemetzels zu beklagen, darunter viele Schützen unseres Vereins. Durch Kriegseinwirkung kam es damals auch zur Zerstörung des Vereinslokals, bei welcher sämtliche Vereinsutensilien, darunter auch die Ehrentafel, vernichtet wurden.
Im Jahre 1948 schloss man sich wieder zusammen. Da die Militärregierung keine Schützenfeste duldete, hielt die Schützengesellschaft, als Freiwillige Feuerwehr getarnt, ihr erstes Nachkriegsschützenfest ab. Die Neugründung des Vereins unter dem Namen „Bürgerschützenverein Menzelenerheide“ erfolgte am 23.12.1948. Da zu diesem Zeitpunkt wiederum Schusswaffenverbot herrschte, wurde wieder die Armbrust eingeführt, deren Gebrauch bis heute beibehalten wird. Erster Schützenkönig nach dem 2. Weltkrieg war Fritz Mohr mit der Königin Gertrud Angenendt. Leider sind das erste Protokollbuch und viele schriftliche Unterlagen nicht mehr vorhanden. Es können also die Jahre bis zum 75-jährigen im Jahre 1954 nur bruchstückhaft wiedergegeben werden. Im Jahre 1949 wurde der Spielmannszug Menzelenerheide gegründet. Der Spielmannszug Menzelenerheide begleitet uns, d.h. den Bürgerschützenverein seitdem bei allen Aktivitäten und wir sind dankbar, dass dieser Zusammenschluss von Spielern damals zustande gekommen ist. Ein Beispiel dafür, wie zur damaligen Zeit gefeiert wurde, sei das Jahr 1950: Ein „10“ Borde großes Zelt stand im Jahre 1950 westlich des Bahnhofes Menzelen-West. Das Programm sah wie folgt aus:
Sonntag, 01.10.1950 | 11.00 Uhr Frühschoppen und ab 16.00 Uhr Tanz |
Montag, 02.10.1950 |
8.00 Uhr Abholen des vorjährigen Schützenkönigs durch den Schützenverein, anschließend Preis- und Vogelschiessen mit einer Armbrust auf der Wiese des Herrn Johann Kiwitt, Menzelen-West. Während des Schiessens Frühschoppen und Tanz im Zelte. Nach dem Schiessen geschlossener Rückmarsch des Vereins zum Festzelt. Gegen 16.00 Uhr wird das Königspaar vom Verein abgeholt, nachfolgend Ball. |
Dienstag, 03.10.1950 |
Gegen 16.00 Uhr Umzug des Schützenvereins durch den Vereinsort Menzelen-West, Abholen des Königspaares. Im Anschluss daran Schützenball. |
Festwirt war damals Gerhard Schmithüsen aus Menzelen-Ost. Im Jahre 1953 erfolgte die Erweiterung des Festzeltes auf 12 Borde. Das Jahr 1954 war wieder ein Jubiläumsjahr, d.h. das 75-jährige Vereinsjubiläum wurde gefeiert. Aus dem damaligen Jubiläumsheft sei Folgendes zitiert:
„(…) Die Vereinsfahnen und alle übrigen Vereinsutensilien sind im Verlaufe des 2. Weltkrieges restlos verloren gegangen, so dass auch in dieser Beziehung von vorne angefangen werden musste. Dank der tatkräftigen Mithilfe aller Mitglieder konnten jedoch in der Zwischenzeit sämtliche Gegenstände, insbesondere die Vereinsfahne und zwei Schwenkfahnen, wiederbeschafft werden.“
Es muss auch an dieser Stelle betont werden, dass sich in all den Jahren seit dem Bestehen des Schützenvereins immer wieder Mitglieder gefunden haben, welche sich uneigennützig für die Belange des Vereins eingesetzt haben und denen es zu danken ist, dass er in schweren Zeiten nicht untergegangen ist. Möge es immer so bleiben. Im Vorstand waren damals Jakob Feuchtinger (1. Vorsitzender), Peter Bosch (2. Vorsitzender), Friedrich Peters (Schriftführer), Peter Walbröhl (Schriftführer), Gerhard Tooten (Kassierer) sowie Franz Baumgärtner (Kassierer). Schützenkönig wurde im Jahre 1954 unser langjähriger, immer aktive Schütze Hubert Hackstein. Zur Königin nahm er sich Frau Doris Klümpen.
Im Oktober 1955 dankten der langjährige Präsident Jakob Feuchtinger und der Schriftführer Friedrich Peters aus Altersgründen ab. Peter Walbröhl wurde durch die Versammlung als neuer Präsident bestimmt sowie Erwin Thelen als Schriftführer. Es wurde weiterhin beschlossen, dass das Lokal des Wirtes Heinrich Morsch im Bahnhofsgebäude wieder zum Vereinslokal wurde. Am 25. September 1956 erfolgte die Einweihung des späteren Vereinslokals Heidekrug. Am 17. Febr. 1957 wurde im Lokal Gerhard Schmithüsen Karneval gefeiert. „Helau!!! Heikalisten Helau!!!“ war die Überschrift der Einladung. Mit Omnibussen wurde die Hin- und Rückfahrt organisiert. Im Jahre 1957 wurde der Schütze Johann Tooten zum Festwirt gewählt. Von nun an wurde das Festzelt auf dem Grundstück des Vereinslokales Heidekrug aufgestellt.
Am 07. Juli 1957 erfolgte die Einweihung des Schießsportstandes im Lokal Tooten. Der Kassenbestand betrug im Jahre 1957 sage und schreibe 498 DM. Natürlich ging es im Vereinsleben nicht immer harmonisch zu. So konnte man am 25. Okt. 1957 in der Zeitung lesen: „(…) Gleich vorweggenommen: die Tagung (Versammlung) endete in einer derartigen Missstimmung, wie sie wohl in der 78-jährigen Geschichte des Vereins noch nicht da war. Gleich zu Beginn der Versammlung wies Vorsitzender Walbröhl darauf hin, dass unter Punkt Verschiedenes nur denjenigen Mitgliedern das Wort erteilt würde, die sich bei Anfang der Versammlung melden würden. Da war es um die gute Stimmung schon geschehen.“ Auf einer außerordentlichen Versammlung am 27. Okt. 1957 wurde der Friede wieder hergestellt.
Im Jahre 1960 wurde das Projekt Ehrenmal an der Schulstraße unter dem damaligen Präsidenten Herrn Peter Walbröhl begonnen. Nachdem die Solvay -Werke der Gemeinde das Grundstück zur Verfügung gestellt hatten und die damalige Gemeinde Menzelen dem Verein eine finanzielle Unterstützung zusagte, war der Grundstock für den Bau dieser Stätte gelegt. Weitere Unterstützung erhielt der Bürgerschützenverein Menzelenerheide durch die Menzelener Bevölkerung und von Geschäftsleuten. Es konnte nach all diesen Vorarbeiten mit dem Bau des Ehrenmals begonnen werden. Die offizielle Einweihung war am 29. Sept. 1963. Die Reinigung des Ehrenmals hatte die damalige St. Michael Schule unter Leitung von Karl Raab übernommen. Auf der Versammlung am 18. Okt. 1964 stand die Wiederwahl des Präsidenten Peter Walbröhl auf der Tagesordnung.
Die Wiederwahl des Präsidenten erfolgte einstimmig durch Zuruf. Dann brachte der Antrag des neu gewählten Präsidenten Peter Walbröhl auf Umwandlung des Schützenvereins in eine Bruderschaft viel Unruhe ins Dorf. Mit der überwältigenden Mehrheit von 57 zu 6 Stimmen lehnten die Bürgerschützen auf einer Versammlung am 18. Oktober 1964 in geheimer Abstimmung dieses Ansinnen ab. 1965 wurde Fritz Ullenboom von der Versammlung als neuer Präsident gewählt, nachdem Peter Walbröhl das Amt abgegeben hatte. Im Februar des Jahres 1966 wurde auf der Versammlung einstimmig beschlossen, dass auch Mitglieder die außerhalb des Vereinsgebietes wohnen bzw. aus dem Vereinsgebiet wegziehen weiterhin Mitglied des Bürgerschützenvereins bleiben können. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten alle Vereinsmitglieder aus dem Verein austreten wenn das Vereinsgebiet verlassen wurde. In einem Protokoll vom 20. Aug. 1966 ist zu lesen: „Es wurde vorgeschlagen, dass für das Königspaar ein PKW oder ein Ponywagen gestellt werden soll. Dem Hofstaat wird ein Anhänger mit Traktor von Herrn Giesen und Josef Peters zur Verfügung gestellt.“
Im Jahre 1967 erfolgte die Erhöhung des Beitrages von 10,00 DM auf 13,00 DM pro Jahr. Zum Thema Königsschuss gab es im Protokoll vom 15. Okt. 1967 noch folgende Anmerkung: „(…) Sollte sich jedoch keine Partnerin finden, kann man seine eigene Frau zur Königin nehmen.“ Diese Regelung haben wir nun in unserer Satzung fest verankert. Am 20. Okt. 1968 wurde auf der Versammlung beschlossen, den Verein in das Vereinsregister beim Amtsgericht eintragen zu lassen. Weiterhin wurde auf dieser Versammlung beschlossen, dass ein Festausschuss das 90-jährige Stiftungsfest vorbereiten sollte. Mitglieder dieses Ausschusses waren Heinz Hemmers, Helmut Heistermann, Fritz Löhle, Hans Schramm, Theo Hoppmann und Bernhard Kiwitt. Es wurde weiterhin in der Versammlung von Hermann Gubela angeregt, dass jeder Schütze einen Hut tragen sollte, da ja keine Uniform vorhanden war. Im Jahre 1969 wurde das 90-jährige Stiftungsfest etwas größer gefeiert als die üblichen Schützenfeste. König war der lange Jahre aktive Schütze Erwin Kempken, Königin war Margot Scholz. Das 12-Bord-Zelt stand, wie in den Jahren zuvor, am Vereinslokal Heidekrug. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes Johann wurde Marga Tooten unsere Festwirtin.
Im Jahre 1970 fanden auf der Versammlung am 09. Mai Neuwahlen für den Vorstand statt. Stellvertretender Vorsitzender wurde Hans-Josef Schleß, 1. Kassierer blieb Johann Kiwitt jun. und neuer zweiter Schriftführer wurde Helmut Heistermann. Wichtig zu erwähnen ist, dass die Verlegung des Preis- und Vogelschießens auf den Sonntag vor dem eigentlichen Kirmes- und Schützenfest mit großer Mehrheit abgelehnt wurde. Der Vorstand war damals noch mit schwarzem Anzug und Zylinder ausgerüstet. Im Jahre 1971 wurde das neue Diadem für die Königin angeschafft. Der jetzige Kaiser Lambert Laakmann und seine Ehefrau Elisabeth geborene Giesen bildeten das Königspaar. In den folgenden Jahren stand der Verein wegen Schließung des Heidekrugs plötzlich ohne ein Vereinslokal in Menzelen-West da. So musste man nach Menzelen-Ost ausweichen. Aus diesem Grund konnte die Jahreshauptversammlung 1973 erst im Mai im Saal der Gaststätte Arntz in Menzelen-Ost stattfinden. Obwohl Josef Arntz nun unser neuer Festwirt war, wurde im Oktober zum Schützenfest das Zelt weiterhin am Heidekrug aufgebaut. Auf der Versammlung am 13. Okt. 1973 wurde reichlich diskutiert über den neuen Standort der Vogelstange. Die alte Vogelstange war reparaturbedürftig und musste ersetzt werden. Zur Diskussion standen die Plätze am Heidekrug, die Dreieckspitze Weststraße / Heidestraße und die Wiese bei Johann Kiwitt. Die Schützen stimmten für die Wiese bei Johann Kiwitt. Es wurde vereinbart dort auch einen Unterstand zu erstellen.
Im Jahre 1974, genau gesagt am 02. März, wurde der damalige 2. Vorsitzende Hans-Josef Schleß von der Versammlung zum neuen Präsidenten gewählt. Er wurde Nachfolger von Fritz Ullenboom, der den Verein von 1965 an geführt hatte. Am 2. Juni 1974 nahm der Bürgerschützenverein Menzelenerheide an dem Umzug in Alpen zur 900-Jahr-Feier teil. 1975 erhielt der Zeltverleiher Wilhelm Evers aus Budberg den Vertrag, den Bau eines Zeltes und den Ausschank zu übernehmen. Diese Änderung wurde notwendig, da im Heidekrug kein Vereinswirt aktiv war. Im gleichen Jahr spielte die jetzige Kapelle „The Moonlights“ am Sonntagabend zum Tanze auf, für Montag und Dienstag war die Kapelle Aldenkott verpflichtet. Auch begleitete der Musikverein Menzelen das Kirmes und Schützenfest. Im Jahre 1975 wurden im Heidekrug ein Schießraum und ein Versammlungsraum von Mitgliedern des Vereins erstellt. Das Material wurde teilweise von der Fa. Gietmann zur Verfügung gestellt. Ebenfalls wurde das Eintrittsalter für Jugendliche auf 16 Jahre herabgesetzt, der Beitrag sollte die Hälfte des regulären Beitrages betragen. Auf der Versammlung im Febr. 1976 wurde der Ankauf von Schützenjacken (alte Polizeiuniformen) beschlossen. Diese Jacken kosteten 40,00 DM und jeder Schütze musste die Kosten selbst tragen. Diese Anschaffung hat das Erscheinungsbild des Bürgerschützenvereins Menzelenerheide sehr positiv geprägt. Im Jahre 1976 nahm der Bürgerschützenverein Menzelenerheide unter Leitung von Norbert Knermann am Rosenmontagszug in Menzelen-Ost teil. Am 31. Juli 1976 fand das erste Sommerfest auf der Wiese bei Johann Kiwitt statt. Der Erlös dieses Festes war für die Kinderbelustigung im Oktober des Jahres und für den Karnevalswagen 1977 gedacht. 1976 hatte der Verein eine Mitgliederzahl von 215. Im Jahre 1978, zum Anlass des 100-jährigen Bestehens des Vereins, wurde ein Festausschuss gegründet. Ihm gehörten an: Hans Schramm, Helmut Heistermann, Fritz Löhle, Manfred Löhle, Karl Karmann, Hermann Gubela und Hans-Günter Kuczkowiak. Gleichfalls wurde beschlossen, dass zur Silberhochzeit dem Vereinsmitglied und seiner Gattin ein Präsent überreicht werden soll. Diese Geste ist bis heute fester Bestandteil unseres Vereinslebens. Im Jahre 1978 fand das Preis- und Königsschießen am Samstagnachmittag vor dem Kirmes- und Schützenfestsonntag statt. Es goss in Strömen, so dass die Schützen mit dem Bus zur Schießwiese von Johann Kiwitt gebracht werden mussten. Thema in der Versammlung nach dem Kirmes und Schützenfest war die Heizung im Festzelt.
Die Versammlung am 10. Febr. 1979 läutete das Jubiläumsjahr ein. Neben den neuen Mitgliedern im Vorstand, Theo Hoppmann wurde 2. Vorsitzender und Hans-Gerd van Linn 1. Kassierer, wurde in der Versammlung der Beitrag von 18,00 DM auf 24,00 DM erhöht. Der Beitrag sollte ab jetzt per Einzugsermächtigung eingezogen werden. Bis dahin wurde eine Hauskassierung durchgeführt, allen Älteren dürfte hierfür der Name Herbert Pfeiffer noch ein Begriff sein. Eine neue Vereinsfahne mit der Aufschrift „Wippött in der Menzelenerheide“ wurde bei der Fahnenfabrik Lutter in Auftrag gegeben. Höhepunkt des Jubiläumsjahres war der Umzug der geladenen Vereine durch den Ort. Weiterhin zu nennen ist der Jubiläumsabend mit dem Gaststar Ireen Sheer. Jubiläumskönigspaar waren Wilhelm Maas und Elisabeth Lauff. Besonders hervorzuheben ist noch die Chronik des Vereins, welche aus Anlass des Jubiläums erschienen ist. Für die gelungene Chronik gilt ein besonderer Dank dem damaligen Präsidenten Hans-Josef Schleß. Festausschussvorsitzender war der Schütze Helmut Heistermann, er ist auch jetzt noch sehr aktiv. Geschossen wurde übrigens eine Woche vor dem eigentlichen Fest, wie es jetzt auch für das 125-jährige Jubiläum geplant ist. Veranstaltungsort war bereits der heutige Schützenplatz. Dieser befand sich noch im Besitz der Gemeinde und war damals für die Jugend als Bolzplatz ein Begriff. Ein Dank galt auch noch den Nachbarschaften für das Ausschmücken der Straßen, es war einfach fabelhaft die geschmückten Straßen zu sehen. Der Ort Menzelen-West zeigte sich bei den Gastvereinen von seiner besten Seite.
Im Jahre 1980 zählte der Bürgerschützenverein 247 Mitglieder. Kräftig wurden auch immer das Altweiberfest und der Rosenmontag gefeiert. Die Mitglieder des Karnevalskomitees, welche auch das Sommerfest organisierten, nahmen mit eigenem Wagen an dem Rosenmontagszug in Menzelen-Ost teil, anschließend wurde kräftig der Rosenmontagsball im Heidekrug gefeiert. Auf der Versammlung am 09. Febr. 1980 wurde von dem Schützen Hans-Josef Angenendt der Antrag gestellt, am Samstagabend eine Disco durchzuführen. Dieser Antrag war der Beginn einer Veranstaltung, die bis zum heutigen Tage in Menzelen-West und Umgebung immer einen großen Zuspruch der Jugend genießt. Am 12. Juni 1980 verstarb unser langjähriger Präsident Fritz Ullenboom. Er hatte in einer recht schwierigen Zeit die Leitung des Vereins übernommen und mit Herz und Geschick aus dem Tief geleitet. Im Jahre 1981 wurde im Rahmen des Sommerfestes ein Kinderschützenfest für die Jungen vom sechsten bis 14. Lebensjahr eingeführt. Erster Kinderschützenkönig des Bürgerschützenvereins Menzelenerheide war Thomas Breidenstein, der auch heute noch aktiv an unserem Vereinsleben teilnimmt. Damalige Königin war Angela Coppenburg. Die Ermittlung des Kinderschützenkönigs erfolgte per Luftgewehrschießen, also nicht wie heute üblich mit einer pneumatischen Armbrust. Im Jahre 1981 wurde auch der letzte König auf der Schießwiese bei Johann (Schenk) Kiwitt ausgeschossen. Theo Niewerth wurde an einem regnerischen Tag Schützenkönig, als Königin erkor er sich Anni Kiwitt. Am 3. Juli 1982 fanden zum ersten Mal das Sommerfest und das Kinderschützenfest auf dem Bolzplatz an der Schulstraße statt. Endlich wurde auch für die Jugend der Discoabend auf den Samstag vor dem Kirmes- und Schützenfest festgelegt. Folgender Kirmesablauf wurde im Jahre 1982 beschlossen und seither auch nicht mehr verändert. Sonntag ist um 09.00 Uhr Messe, anschließend Kranzniederlegung am Ehrenmal und um 14.00 Uhr Antreten am Vereinslokal Heidekrug zum Empfang des Königs und der Ehrengäste. Geschossen wurde ab dem Jahre 1982 auf dem damaligen Bolzplatz an der Schule (Schützenplatz), erster Schützenkönig war dort Norbert Knermann mit der Königin Elisabeth Heistermann. Ebenfalls Premiere hatte das Preis- und Pokalschießen am Montagmorgen.
Am 31. Dezember 1982 hatte der Verein einen Mitgliederstand von 275 Schützen. Auch in Belangen, die für das Dorf sehr wichtig waren, schaltete sich der Bürgerschützenverein ein. So wurden auf einer Versammlung am 5. Febr. 1983 die Schützen dazu aufgefordert, an einer Bürgerversammlung am 9. Febr. 1983 teilzunehmen um gegen eine Schließung des Kindergartens öffentlich und mit aller Kraft zu protestieren. Diese Bürgerversammlung hatte Erfolg, so dass der Kindergarten bis zum heutigen Zeitpunkt erhalten blieb. Weiteres, sehr amüsantes Thema der Versammlung vom 05. Febr. 1983 war die Anschaffung eines Fahrrades für den Unterkassierer Herbert Pfeiffer. Dieser Punkt zog sich durch viele Versammlungen und hatte stets Lacher auf seiner Seite. Weiterhin wurden im Jahre 1983 die Zugführer mit Säbeln ausgestattet. Im Jahre 1983 erfolgte die Verabschiedung der langjährigen Fahnenschwenker Hubert und Josef Hackstein. Sie haben nicht nur anderen Schützen das Fahnenschwenken beigebracht, sondern auch Ihre Söhne motivieren können, diesen alten Brauch weiterhin fortzusetzen und bis zum heutigen Tag zu pflegen.
Wie in den Jahren zuvor, wurden auch im Jahre 1984 noch kräftig Altweiber und Karnevalssonntag im Heidekrug gefeiert. Unter Mithilfe des Gartenbauvereins wurde der Bolzplatz neu bepflanzt. Der Verein hatte im Vorfeld einen Nutzungsvertrag für den Platz mit der Gemeinde geschlossen. Weiterhin wurde in diesem Jahr beschlossen, dass für den Kirmessonntag keine Kapelle mehr verpflichtet wird. Es soll Musik aus der Konserve geboten werden. Der Jahresbeitrag wurde auf 30,00 DM erhöht. Seit 1984 wird der Vogel für unser Kirmes und Schützenfest von den Schützen Michael Hackstein, Norbert Hackstein, Dieter Minuth und Hans-Günter Kuczkowiak gebaut. Im Jahre 1985 erfolgte die Zusammenlegung von Schützenabend und Karnevalssonntag zu einer Veranstaltung. Auch wurde ein Generationswechsel bei der Bedienung der Armbrust vollzogen. Johann Kiwitt legte nach über 30 Jahren das Amt nieder, Dieter Heistermann übernahm diese Aufgabe und ist bis zum heutigen Zeitpunkt dafür zuständig. Zuerst stand Josef Zimmermann ihm zur Seite, danach folgte Hans Fonk. Beide sind bis zum heutigen Tag eine feste Größe für diese Aufgabe. Einigen Mitgliedern wird noch in Erinnerung sein, dass im Jahr 1985 der Fußboden des Zeltes verbrannte. Der Verein entschloss sich, diesen Boden neu zu erstellen. Weiterhin wurden im Jahre 1985 die heutigen Bannerfahnen zum ersten Mal der Bevölkerung vorgestellt und verkauft. Diese Fahnen und die kleinen Wimpel gehören seitdem zum Bild beim Kirmes- und Schützenfest und werden auch bei Nachbarschaftsfeiern eingesetzt. Im Jahre 1986 konnten nochmals 50 Schützenjacken günstig erworben werden, so dass der Verein fast komplett in Uniform antreten kann. Trotzdem werden auch Schützen in normaler Kleidung beim Antreten gerne gesehen.
Die neue pneumatische Armbrust bestand ihren Härtetest beim Preis- und Königsschießen zu dem 204 Schützen angetreten waren. Am 21. Juni 1987 wurde das renovierte Ehrenmal wieder feierlich der Bevölkerung übergeben. 1.200 Helferstunden waren notwendig, um den Weg zu pflastern, das Kreuz zu reinigen und die Steinplatten des Ehrenmals zu überarbeiten. Weiterhin wurden ein Zaun neu errichtet und auch die Bepflanzung verändert. Im Jahre 1987 verstarb der langjährige Major Franz van Leuck im Alter von 59 Jahren, Nachfolger wurde sein Sohn Hans-Josef van Leuck. Dieser bekleidet das Amt bis zum heutigen Tage mit sehr viel Engagement. Im Jahre 1988 wurd zum ersten Mal der Altweiberball auf einen Freitag verlegt, um mehr Möhnen nach Menzelen-West zu locken. In diesem Jahr feierte man zum ersten Mal Kirmes- und Schützenfest ohne Autoscooter. Es fehlte damit ein Anziehungspunkt für die Kinder und Jugendlichen. Im Januar 1989 wurde, wie in den Jahren zuvor, ein Winterfest durchgeführt. Es traten einige Künstler in karnevalistischer Form auf und es wurde ein Essen für alle anwesenden Schützen und Frauen gereicht. Leider entschloss sich der Verein, den Altweibertag wieder von Freitag auf den Donnerstag vorzuverlegen. Dieses sollte sich noch als Fehlentscheidung herausstellen.
Am 24. Febr. 1989 ging eine Ära zu Ende. Erwin Thelen, seit 34 Jahren im Vorstand des Bürgerschützenvereins tätig, stellte sich nicht mehr zur Wiederwahl. Edgar Giesen übernahm die Position des 1. Schriftführers. Erwin Thelen wurde aufgrund seiner Verdienste um den Verein zum Ehrenschriftführer ernannt. Im Jahre 1989 wurde ebenfalls die 1. Vereinsfahne wieder restauriert, so dass sie den Schützen wieder zur Verfügung stand. Bis zum Ende des Jahres stieg die Mitgliederzahl auf 278 aktive Schützen. Ein sehr großes Problem war im Jahr 1990 das Fehlen eines Vereinswirtes. Die Veranstaltungen fanden alle in der Altentagesstätte der alten Schule statt. Im Jahre 1990 wurde am 3. Advent zum ersten Mal eine Nikolausfeier vom Bürgerschützenverein und Spielmannszug durchgeführt. Der erste gemeinsame Karnevalsabend des Bürgerschützenvereins und des Spielmannszuges Menzelenerheide sollte am 19. Jan. 1991 im Adlersaal in Menzelen-Ost stattfinden. Leider fielen diese Veranstaltung und auch der Möhneball dem ersten Golfkrieg zum Opfer, d.h. fast alle Veranstaltungen dieser Art wurden aufgrund des Krieges abgesagt. Veränderungen im Vorstand gab es auf der Versammlung am 22. Febr. 1991. Der langjährige Präsident Hans-Josef Schleß stand im Jahr 1991 zur Wiederwahl an. Auf Grund gesundheitlicher Probleme trat er nicht mehr zur Wiederwahl an und Edgar Giesen wurde als neuer Präsident gewählt. Hans-Josef Schleß wurde zum Ehrenpräsidenten des Vereins ernannt. Im Juni 1991 konnte wieder im Vereinslokal Heidekrug eine Versammlung durchgeführt werden, da sich ein neuer Wirt für das Haus gefunden hatte. Es wurde in diesem Jahr eine so genannte Sterbekasse eingeführt. Die bisherige Kranzspende wurde zu einer Geldspende für die Hinterbliebenen des Verstorbenen umgewandelt. 1991 fand auch das Fahnenschwenkturnier des Heimat- und Verkehrsvereins in Menzelen statt. Eine Spende, gesammelt beim Kirmes und Schützenfest, wurde einem Projekt in Sri Lanka übergeben.
Im Jahre 1992 wurde zum ersten Mal die Karnevalsveranstaltung, d.h. Karnevalsabend und Altweiberball, vom Bürgerschützenverein und Spielmannszug Menzelenerheide gemeinsam durchgeführt. Es wurde ein Elferrat installiert, der die Organisation des Karnevalsabends übernahm. Altweiber wurde nicht Donnerstags, sondern Freitags gefeiert. Der Jahresbeitrag wurde auf 42,00 DM pro Jahr erhöht, die Mitglieder über 70 Jahre zahlen jetzt einen ermäßigten Beitrag von 75%. Beitragsfreie Mitglieder wird es zukünftig nicht mehr geben. Weiterhin erfolgte im Jahr 1992 das erste gemeinsame Sommerfest des Bürgerschützenvereins und des Spielmannszugs Menzelenerheide. Durch den 3. Sieg beim Fahnenschwenkturnier konnte der Verein die Schwenkfahne des Heimat und Verkehrsvereins in seinen festen Besitz übernehmen. Eine Modenschau wurde ins Programm des Kirmes- und Schützenfestes aufgenommen, organisiert von Irmgard Knermann und dem Modehaus Sprung aus Rheinberg. Im Jahre 1993 wurde die Mitgliederzahl von 300 überschritten. Der Bürgerschützenverein und der Spielmannszug Menzelenerheide nahmen an den Kreiskulturtagen in Alpen teil. Beim Kirmes- und Schützenfest fand zum ersten Mal der Fassanstich zur Eröffnung des Festes statt. Der 21. März 1994 war für den Bürgerschützenverein ein sehr wichtiges Datum. An diesem Tag wurde der Kaufvertrag für den Schützenplatz und das Ehrenmal beim Notar unterzeichnet. Die Gemeinde Alpen hatte die Parzellen zum Kauf angeboten und die Versammlung hatte dem Erwerb zugestimmt. Durch Umlagen, Spenden und aus dem Kassenbestand konnte die Summe aufgebracht werden. Auch wurde die Idee verwirklicht den Bolzplatz höher zu legen, d.h. aus der Wiese wurde ein fester Platz, leider mit weniger Grün, aber dafür das ganze Jahr begehbar. Wenige Stunden vor dem Kirmes- und Schützenfest wurde der Platz fertig, Stress pur kann man im Nachhinein nur sagen. Es hat geklappt und so blieb die Schlammschlacht beim Kirmes- und Schützenfest aus. Auch die Schausteller waren mit dem Ergebnis zufrieden.
Im Jahre 1995 war leider wieder ein Thema im Karneval trumpf: „De Wirte komme, die Wirte gohn, de Heidekrug de bleff bestohn“. Das Dorffest wurde noch an zwei Tagen gefeiert, Veranstalter Bürgerschützen und Spielmannszug. Die Jungschützen räumten in dem Jahr den Wald auf, genauer gesagt den Reekwall. Gegessen wurde anschließend im Heidekrug. 1996 war wieder ein Jahr des Zitterns, was den Heidekrug anbetraf. Es sah wieder so aus, dass das Vereinslokal geschlossen werden sollte, was war für den Verein ein Zeichen war. Was soll geschehen wenn der Heidekrug tatsächlich nicht mehr existierte? Der Verein versuchte, von der Gemeinde den neuen Teil der Schule zu kaufen. Leider schlug dieses Vorhaben fehl und der Gedanke entstand, ein eigenes Schützenhaus zu bauen.
In diesem Jahr wurde das Eintrittsalter auf 14 Jahre gesenkt. Warum kein Königsschuss, diese Frage stellte der Verein den Mitgliedern des Vereins und den Frauen. Am 13. Juni wurde diese Frage schließlich diskutiert. Ergebnis: Es sind verschiedene Faktoren ausschlaggebend. Alle zusammen lassen es immer schwieriger werden, Leute zu begeistern, die Schützenkönig werden wollen und die Tradition weiterleben lassen. Ein anderes Ereignis im Jahre 1996 war der Alpentag in Herentals. Einige Schützen können sich bestimmt noch an dieses Ereignis am 29. Juni erinnern. Ein Umzug durch die Ortschaft, schlechtes Wetter, schlechte Resonanz der Bevölkerung, so kann dieser Alpentag kurz und knapp beschrieben werden.
In Menzelen-West wurden die ersten Spielgeräte auf dem Schützenplatz installiert. Es war auch das Jahr, in dem der Schützenverein zum ersten Mal bei Radio KW eine Sendung gebucht und ausgestrahlt hatte. Große Anzeigenblöcke in den Niederrhein Nachrichten wurden aus Werbezwecken installiert, d.h. Firmen schalteten die Anzeigen und der Verein konnte über eine Seite auf sein Kirmes- und Schützenfest aufmerksam machen. Ein paar Tage vor dem Weihnachtsfest wurde der Schützenverein mit einer großen Geldspende von den Handarbeitsfrauen unterstützt. Hier waren einige Frauen aus Menzelen über ein Jahr in Handarbeiten sehr aktiv und haben einen stolzen Betrag den Schützen für den Schützenplatz zur Verfügung gestellt. Die Gründung des Schießclubs Menzelenerheide beendete die jahrelange Abstinenz des Bürgerschützenverein bei Schießwettbewerben. Der Schießclub besteht als ein eigenständiger Verein, aber mit starker Bindung an den Bürgerschützenverein. Im Jahr 1997 erschien zum ersten Mal der Jahreskalender für Menzelen-West. Alle verfügbaren Termine der Vereine werden in diesen Kalender eingetragen. Heute ist dieser Kalender bereits nicht mehr aus den Haushalten wegzudenken. Die finanzielle Unterstützung für den König und die Königin wurde erhöht, wobei diese Erhöhung als Betragserhöhung an die Schützen weitergegeben wurde. Das Osterfeuer bei Stiers war im ersten Jahr schon sehr gut angenommen worden. Jürgen Stiers und die Jungschützen besserten die Jugendkasse mit dieser Veranstaltung auf. Das Fest wurde zu einem Renner und viele Besucher trauern bis heute dieser Veranstaltung nach. Beendet wurde es durch Umweltsünder, die dieses Feuer als Entsorgungsort für alle möglichen Dinge benutzten. Am 16. Sept. 1997 wurde uns von Tenhaef schriftlich mitgeteilt, dass der Heidekrug verkauft wurde und weiterläuft. Unser Programmheft für das Kirmes- und Schützenfest, das von Christian Knermann gestaltet wird, hat sich immer weiterentwickelt und ist mittlerweile eine sehenswerte Broschüre. Am 30. April 1998 fand auf dem Schützenplatz das traditionelle Maisingen vom Heimat- und Verkehrsverein Alpen statt. Einer der Höhepunkt war die Errichtung eines 25 Meter hohen Maibaumes durch ca. 40 kraftvolle Mannsbilder unter Anleitung des Österreichers Franz Feuchter. Am 11. Mai 1998 verstarb Erwin Thelen, Ehrenschriftführer und langjähriges Vorstandsmitglied. Über 40 Jahre hat er intensivste Vereinsarbeit betrieben. Das Dorffest wurde erstmals gemeinsam gestaltet vom Spielmannszug, Bürgerschützenverein Menzelenerheide und vom Kindergarten Menzelen-West. Am 28. August beschloss die Schützenversammlung, einen Antrag auf Baugenehmigung für ein Schützenhaus zu stellen. Die Sparkasse eröffnete am 26. Sept. ihre neue Filiale in Menzelen-West. Die Strohpuppen bei Stiers in der Wiese grüßten und luden wieder alle Gäste zum Kirmes und Schützenfest ein. Der Verein konnte 17 Jubilare, die seit 50 Jahren Vereinsmitglieder waren, im Festzelt auszeichnen. Der Sachausschuss Menzelen-West organisierte ein Frühstück für die Familie am Kirmesmontag. Der 18. Okt. bildete sodann den Startschuss für das Heidepokalschießen für Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren aus der Gemeinde Alpen. Hans Coopmann, damaliger Bürgermeister der Gemeinde Alpen, stiftete den Wanderpokal. Am 14. Nov. fand das erste Chargiertenfest im Heidekrug statt. Grundlage bildeten die Strafgelder, die während der Kirmestage von den Chargierten erhoben wurden. Der Spielmannszug Menzelenerheide feierte sein 50-jähriges Bestehen vom 23. – 25. April 1999. Der Musikverein Menzelen feierte am 30. April sein 40-jähriges Bestehen. Beide Vereine gehören mit ihrer musikalischen Unterstützung zum festen Bestandteil des Kirmes- und Schützenfestes. Wiederum erhielt der Bürgerschützenverein vom Handarbeitskreis eine große Geldspende für die Gestaltung des Schützenplatzes, insbesondere für die Anschaffung von Spielgeräten. Die Jungschützen haben unter Leitung von Jürgen Stiers eine Paddeltour auf der Niers unternommen. Am 12. August wurde die Baugenehmigung für das Schützenhaus erteilt. Das Modehaus Scholten führte wieder eine Modenschau mit Models aus dem Ort am Kirmessamstag durch.
Am 27.11.1999 stellten der Schützenverein und der Sachausschuss „Mach mit“ zum ersten Mal einen Tannbaum auf und schmückten diesen. Es wurde ein offenes Adventssingen durchgeführt. Die Karnevalsfeier und das Osterfeuer eröffneten den Veranstaltungsreigen des im Jahre 2000. Marc Giesen wurde erster Jungschützenkönig (Jusch-König) des Vereins. Der ehemalige Präsident Peter Walbröhl verstarb am 24.08. im Alter von 85 Jahren. Seit Ende Oktober diesen Jahres kann der Bürgerschützenverein weltweit auf seiner Internetseite besucht werden. Christian Knermann zeigt sich für die Gestaltung verantwortlich.
Das wichtigste Datum für den Schützenvereins war aber der 18. Dezember 2000. An diesem Tag erhielt der Verein die Zusage vom Land Nordrhein-Westfalen, dass der Bau des Schützenhauses durch Landeszuschüsse gefördert wird. Im März 2001 trat der langjährige 2. Vorsitzende Theo Hoppmann aus gesundheitlichen Gründen vom Amt vorzeitig zurück. Auf dem Kirmes- und Schützenfest im Herbst dankte ihm der Verein für seine aufopfernde Tätigkeit mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden. Weiterhin wurde im März auf der Versammlung der Beschluss zum Bau des Schützenhauses gefasst.
Das Osterfeuer fand in diesem Jahr leider zum letzten Mal auf dem Platz beim ehemaligen Unternehmen Bothen statt. Der Erlös unseres Dorffestes war bestimmt für unseren schwer erkrankten Jungschützen Florian Bode. Am 22. Juni erfolgte durch die stellvertretende Bürgermeisterin Karin von der Horst der erste Spatenstich für das Schützenhaus. Von nun an regierte die Arbeit auf dem Schützenplatz. Diese wurde und wird vortrefflich organisiert von Dieter Heistermann und Hans-Josef van Leuck, wobei jeder in getrennten Arbeitsbereichen besondere Aktivität entwickelte und weiterhin aktiv ist. Der Keller wurde im Jahr 2001 erstellt, wobei die Fertigstellung ca. zwei Minuten vor dem Kirmes- und Schützenfest erfolgte. Im Jahre 2002 musste leider die alte Tradition des „Möhneballs“ aus dem Programm gestrichen werden. Es war in der Bevölkerung nur noch geringes Interesse vorhanden. So waren der Spielmannszug und der Bürgerschützenverein gezwungen dieses Fest abzusetzen. Das Dorffest 2002 stand im Zeichen des 30-jährigen Bestehens des Kindergartens. Im Zuge des Festes wurde das St. Michael Mosaik der alten Schule, welches Theo Hoppmann und Alfred Brands vor dem Abbruch gerettet hatten, mit finanzieller Hilfe der Sparkasse Moers wieder am Kindergarten hergestellt. Am 13. Sept. wurde in einer kleinen Feierstunde unter Beteiligung des Bürgermeisters Wilhelm Jansen, der Helfern, der Sponsoren und der Bevölkerung das Richtfest unseres Schützenhauses gefeiert. Das Modehaus Yo-Yo unterstützt uns seit dem Kirmes- und Schützenfest 2002 bei der Durchführung der Modenschau.
Auf der Versammlung im Oktober wurde der Name unseres Schützenhauses offiziell festgelegt. Das „Schützenhaus am Wippött“ wird hoffentlich für die Zukunft ein Begriff werden. Am Wippött deshalb, weil vor dem Schützenhaus der Brunnen der ehemaligen Katstelle nachgebildet wird. Diese als Dorfmittelpunkt für den Ort Menzelen-West konzipierte Stätte wird realisiert mit finanzieller Unterstützung der Kulturstiftung der Sparkasse am Niederrhein (ehem. Moers).
Im Jahre 2003 feierte der Elferrat unter Leitung von Heinz Wilbert das 11-jährige Bestehen. Es war ein gelungener Abend mit vielen Höhepunkten. „Preisträger des Ehrenamtsfonds“, so hieß der offizielle Titel für die Würdigung der Arbeit des Bürgerschützenvereins Menzelenerheide. Am 26. März 2003 erfolgte durch die Landrätin die offizielle Übergabe des Preises. Auch nahm der Jubiläumsausschuss für die Vorbereitung des Jubiläumsjahres 2004 seine Arbeit auf. Dem Ehrenvorsitzenden Theo Hoppmann wurde am 28. März das Bundesverdienstkreuz am Bande von der Landrätin im Rathaus überreicht. Es war ein kleines Dankeschön und Anerkennung für seine aufopfernde, gemeinnützige Tätigkeit im Bereich der Gemeinde Alpen, insbesondere für den Ort Menzelen. Die Gruppe „The Moonlights“ startete nach vielen Jahren mit großem Erfolg ihr Comeback beim Kirmes- und Schützenfest in Menzelen-West. König Dieter Stiers und Königin Gerda Stiers begleiten den Schützenverein ins Jubiläumsjahr. Marvin Bosch wurde bester Schütze im Heidepokalschießen. Wie entwickelte sich das Schützenhaus im Jahr 2003? Die Klinkerarbeiten wurden durchgeführt und waren im September abgeschlossen. Gleichzeitig wurden im Außenbereich die Vertäfelungsarbeiten durchgeführt und auch im Inneren des Hauses ging es mit den Ausbauarbeiten voran.
Das Jubiläumsjahr begann mit der Karnevalsveranstaltung von Spielmannszug und Bürgerschützenverein im Januar. Der Jubiläumsausschuss leistete ganze Arbeit und die Veranstaltungen konnten am 6. Mai mit dem Skatturnier starten. Der 07. Mai war dann für die Jugend reserviert und mit einem sehr guten Besuch wurde es dem Verein gedankt, den Discoabend - trotz aller Kritiker - beizubehalten. Die Stimmung war ausgezeichnet und es blieb ruhig in Menzelen-West. Der 08. Mai ist das Gründungsdatum des Vereins. Diesen Tag nutzte der Verein, um die Eröffnungsveranstaltung durchzuführen. Um 10.00 Uhr zog man begleitet vom Spielmannszug Menzelenerheide, dem Musikverein Menzelen und dem Tambourcorps Menzelen-Ost zum Ehrenmal, um der Verstorbenen und Gefallenen des Vereins und des Ortes zu gedenken. Gegen 11.00 Uhr eröffnete der Präsident die Jubiläumsveranstaltung und konnte viele Ehrengäste und Vereinsabordnungen begrüßen, u.a. Herrn Szibor, Vertreter der Firma Lehnkering, die die Schirmherrschaft über das Jubiläum übernommen hat, Bürgermeister Wilhelm Jansen, den Ehrenvorsitzenden Theo Hoppmann. Die gelungene Veranstaltung neigte sich gegen 13.30 Uhr dem Ende entgegen. Höhepunkt für den Abend war der Auftritt der Band „Aischzeit“. Diese brachte Jung und Alt in Stimmung. Für die Besucher war es ein toller, unvergesslicher Abend. Der Sonntag unseres Jubiläumswochenendes begann mit einer Messe im Festzelt. Gegen 14.00 Uhr trat der gesamte Verein am Vereinslokal an, um anschließend auf dem Schützenplatz das Kinderschützenfest und Kaiserschießen zu feiern. Die Damen des Schießclubs Menzelenerheide waren für die Kuchentheke zuständig. Die Kuchen wurden von der Menzelenerbevölkerung gestiftet. Für die Ausschmückung des Zeltes war das Team um Erika Giesbers zuständig. Kinderschützenkönig wurde im Jubiläumsjahr Yannik Pfau mit Königin Sina van Bebber. Lambert Laakmann wurde nach einem langen, zähen Kampf „Kaiser“ des Bürgerschützenvereins Menzelenerheide. Er wird unseren Verein beim Umzug im Oktober mit der eigens angeschafften Kaiserkette begleiten. Auch Kinderschützenkönig und -königin nebst Gefolge werden am großen Jubiläumsumzug teilnehmen. Leider verstarb plötzlich und unerwartet der langjährige Präsident Hans-Josef Schleß am 6. Juni 2004. Er hat in seiner Zeit als Präsident dem Verein sehr viele positive Impulse gegeben. Das Familienfest der Sparkasse am 6. Juni wurde im Rahmen des Jubiläumsjahres in Menzelen-West gefeiert. Am 25. Sept. wird der Jubiläumsabend mit Andy Borg, der Gruppe Wind und der Band „Die Nachtschwärmer“ ausgerichtet. Der 26. Sept. ist für das Preis- und Königsschießen reserviert und am 3. Okt. Werden die Schützn mit befreundeten Vereinen durch den Ort Menzelen-West ziehen. Der Verein hofft, dass der ganze Ort dieses Fest mitfeiert, die Straßen schmückt und die Veranstaltungen besucht. So wird es eine Werbung für unseren Heimatort sein. Der Bürgerschützenverein bedankt sich jetzt schon bei allen Helferinnen, Helfern, bei der Nachbarschaft des Schützenplatzes und bei der gesamten Bevölkerung des Ortes Menzelen-West für die Unterstützung. Zur Zeit hat der Verein 384 Mitglieder, der Jahresbeitrag beträgt 30,00 Euro plus 0,50 Euro Sterbegeld.
Mit diesen beiden Daten möchten wir die Vereinschronik des Vereins vorerst schließen. Es ist nur ein Ausschnitt aus dem Vereinsleben und es wurden die Höhepunkte nach persönlichen Gesichtspunkten ausgewählt. Sollte jemand sich zu Unrecht nicht genannt sehen, möchte wir uns dafür entschuldigen. Es ist unmöglich, ein lebendiges Vereinsleben über so viele Jahre auf wenigen Seiten vollständig wiederzugeben. Trotzdem hoffen wir, allen Leserinnen und Lesern einen kleinen Einblick in die Vergangenheit und in die Gegenwart unseres Vereins ermöglicht zu haben. Weitere Informationen zur Geschichte des Vereins und des Ortes finden Sie in unserem Buch, das weiterhin erhältlich ist.